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2.1.14 Riesling, gehobene Qualität

Rebanlage
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Lage:

  • Lagegüte I

Boden: 

  • alle Bodentypen, feuchte Standorte vermeiden

Klone: 

  • alle gängigen Qualitätsklone

Unterlage:

  • 125 AA, SO 4, Binova, Börner bei trockenen, skelettreichen Böden

Erziehungssystem:

  • Flachbogen

Standweite:

  • max. 2,4 m²/Stock
  • anzustreben sind 2 m²/Stock

Alter der Rebanlage: 

  • jedes Alter möglich

Kulturführung
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Anschnitt:

  • max. 6-8 Augen/m²

Düngung: 

  • ausgeglichen, ca. 60 kg N/ha
  • N-Schub durch späte Bodenbearbeitung vermeiden
  • keine Nachblütedüngung
  • standort- und witterungsangepasste Bodenpflege

Laubarbeit:

  • Doppel- und Kümmertriebe ausbrechen
  • 2 x heften
  • spät gipfeln
  • Entblätterung der Traubenzone (vgl. 1.2.1)
  • 12-15 Hauptblätter/Trieb

Ausdünnen:

Pflanzenschutz:

  • Rebschutz nach Beratungsempfehlung
  • auf späte Lese ausgerichtet
  • 1 x Fungizid gegen Botrytis
  • Kupfer-Abschluss-Spritzung

Ernte
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  • physiologisch reife Trauben

  • max. 10 % Botrytis

  • spät

  • selektive Handlese mit Sortierung und Kontrolle oder maschinelle Lese (vgl. 1.2.3)

  • Temperatur des Erntegutes möglichst unter 18 °C


Traubenannahme / Pressung
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Traubenannahme:

  • max. 1 h nach maschineller Lese, max. 4 h nach Handlese

  • abbeeren, evtl. Ganztraubenpressung

Pressung:

  • schonende Pressung, möglichst Tankpresse

  • hohe Ausbeute anstreben

  • lange Presszeit, wenig Scheitervorgänge

  • alle Pressfraktionen gemeinsam verarbeiten


Mostbehandlung / Gärung
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Mostbehandlung:

  • je % Botrytis 1 g/hl Kohle
  • 150 g/hl Bentonit eisenarm
  • Separieren, flotieren (evtl. sedimentieren)
  • geringen Trubgehalt anstreben
  • pasteurisieren bei hohem Botrytisanteil

Gärung: 

  • außer bei Prädikatsweinen: Anreicherung auf 12 %vol (Saccharose )
  • Riesling-Hefe, evtl. mit Aromaausprägung (ggf. nur Teilpartien), evtl. Kaltgärhefe
  • Gärtemperatur max. 18 °C, kühlere Gärung anstreben
  • nach Mostanalyse gestaffelte Gabe von DAP oder Kombipräparaten mit Thiamin
  • bei Böckserneigung weitere DAP-Dosage
  • auffüllen bei abklingender Gärung
  • 8 bis 10 Tage nach der Gärung Grobabstich
  • bei UTA-Neigung 15 g/hl Ascorbinsäure bei 1. Abstich
  • Schwefelung mit 8 g/hl
  • Luftzutritt vermeiden
  • Kohlensäure erhalten
  • bei UTA-Neigung 15 g/hl Ascorbinsäure bei 1. Abstich
  • Schwefelung mit 8 g/hl ca. 8 10 Tage nach der Gärung

Säuremanagement: 

  • bevorzugt chemische Entsäuerung des Jungweins
  • evtl. BSA im Most mit citratnegativen Kulturen (Simultanbeimpfung)
  • evtl. vollständiger BSA in Teilmenge (ggf. chemisch vorentsäuern)

Jungwein
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Behandlungen:
  • Feinhefelager evtl. bis Februar (BSA vermeiden)
  • 50 mg/l freie SO2
  • Schönung nach Analyse
  • entkeimende Filtration

Lagerung:

  • möglichst konstante Temperaturen unter 12 °C
  • spundvolle Gebinde

Füllung / Lagerung
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Füllvorbereitung: 

  • abstimmen der Einzelpartien, evtl. Cuvée mit Kaltgärung
  • Stabilitätsprüfung
  • sensorische Optimierung, evtl. mit Schönungsmitteln
  • evtl. Süßung
  • Kohlensäure einstellen auf mind. 1,0 g/l

Füllung: 

  • mindestens 50 mg/l freie SO2 (Zusatz von Ascorbinsäure berücksichtigen)

Lagerung: 

  • 12-14 °C, dunkel

Erzeugungsprofil einzelner Sorten / Kapitel 2.1.14 "Riesling, gehobene Qualität"