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2.1.9 Gutedel, Qualitätswein

Rebanlage
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Lage:

  • Lagegüte II oder gute III er Lagen

Boden:

  • ausreichend fruchtbar und feucht, kein Trockenstandort

Klone:

  • alle gängigen Klone der örtlichen Züchter, keine „Senkrechtstarter“

  • Standardklone

Unterlage:

  • 5 BB, auf sehr wüchsigen Standorten 125 AA oder SO 4

Erziehungssystem:

  • Flachbogen

Standweite:

  • max. 2,4 m²/Stock

  • anzustreben sind 2 m²/Stock

Alter der Rebanlage:

  • jedes Alter möglich


Kulturführung
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Anschnitt:

  • max. 6 Augen/m²

Düngung:

  • 60-80 kg N/ha, ausgeglichen
  • N-Schub durch späte Bodenbearbeitung vermeiden
  • keine Nachblütedüngung
  • K/Mg-Verhältnis sollte 2,5:1 nicht übersteigen
  • bei Bedarf, Blattdüngung mit Harnstoff und Bittersalz oder spez. Stiellähmeblattdünger
  • standort- und witterungsangepasste Bodenpflege

Laubarbeit:

  • Doppel- und Kümmertriebe ausbrechen
  • 2-3 x heften
  • spätes Gipfeln
  • ggf. Entblätterung der Traubenzone (vgl. 1.2.1)
  • 12-15 Hauptblätter/Trieb

Ausdünnen:

Pflanzenschutz: 

  • Rebschutz nach Beratungsempfehlung
  • Kupfer-Abschluss-Spritzung

Ernte
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  • physiologisch reife Trauben
  • maschinelle Lese (vgl. 1.2.3)
  • Temperatur des Erntegutes möglichst unter 18 °C

Traubenannahme / Pressung
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Traubenannahme: 

  • max. 1 h nach maschineller Lese, max. 4 h nach Handlese

  • abbeeren

  • evtl. pektolytische Enzyme zur Maische, Standzeit max. 5 h

Pressung:

  • schonende Pressung, alle Pressetypen

  • hohe Ausbeute anstreben

  • lange Presszeit, viele Scheitervorgänge erforderlich

  • alle Pressfraktionen gemeinsam verarbeiten


Mostbehandlung / Gärung
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Mostbehandlung:

  • je % Botrytis 1 g/hl Kohle
  • 150 g/hl Bentonit eisenarm
  • separieren, flotieren (evtl. sedimentieren)
  • geringen Trubgehalt anstreben
  • pasteurisieren bei starker Botrytis

Gärung:

  • Anreicherung auf 11,5-12 %vol (Saccharose oder RTK)
  • Buketthefen allenfalls für Teilpartien
  • Gärtemperatur max. 20°C
  • nach Mostanalyse gestaffelte Gabe von DAP oder Kombipräparaten mit Thiamin
  • bei Böckserneigung weitere DAP-Dosage
  • auffüllen bei abklingender Gärung
  • 8 bis 10 Tage nach der Gärung Grobabstich
  • bei UTA-Neigung 15 g/hl Ascorbinsäure bei 1. Abstich
  • Schwefelung mit 8 g/hl
  • Luftzutritt vermeiden

Säuremanagement:

  • in säurebetonten Jahrgängen evtl. BSA auf der Hefe (Teilmenge)
  • evtl. Entsäuerung im Jungwein

Jungwein
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Behandlungen:

  • Feinhefelager evtl. bis Februar (BSA vermeiden)
  • 50 mg/l freie SO2
  • Schönung nach Analyse
  • entkeimende Filtration

Lagerung:

  • möglichst tiefe Temperaturen
  • spundvolle Gebinde

Füllung / Lagerung
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Füllvorbereitung:

  • abstimmen der Einzelpartien
  • Stabilitätsprüfung
  • sensorische Optimierung, evtl. mit Schönungsmitteln
  • evtl. Süßung
  • Kohlensäure einstellen auf mind. 1,0 g/l

Füllung:

  • mindestens 50 mg/l freie SO2 (Zusatz von Ascorbinsäure berücksichtigen)

Lagerung: 

  • 12-14 °C, dunkel

Erzeugungsprofil einzelner Sorten / Kapitel 2.1.9 "Gutedel, Qualitätswein"