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2.1.13 Riesling, Qualitätswein

Rebanlage
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Lage:

  • mindestens Lagegüte II

Boden: 

  • alle Bodentypen

Klone:

  • alle gängigen Qualitätsklone

Unterlage: 

  • 125 AA, SO 4, Binova, Börner bei trockenen, skelettreichen Böden

Erziehungssystem:

  • Flachbogen

Standweite: 

  • max. 2,4 m²/Stock
  • anzustreben sind 2 m²/Stock

Alter der Rebanlage:

  • jedes Alter möglich

Kulturführung
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Anschnitt:

  • 6-8 Augen/m²

Düngung: 

  • ausgeglichen, 60-80 kg N/ha
  • N-Schub durch späte Bodenbearbeitung vermeiden
  • keine Nachblütedüngung
  • standort- und witterungsangepasste Bodenpflege

Laubarbeiten:

  • 2 x heften
  • spät gipfeln
  • Entblätterung der Traubenzone (vgl. 1.2.1)
  • 12-15 Hauptblätter/Trieb

Ausdünnen:

Pflanzenschutz:

  • Rebschutz nach Beratungsempfehlung
  • Kupfer-Abschluss-Spritzung

Ernte
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  • physiologisch reife Trauben

  • möglichst spät

  • maschinelle Lese (vgl. 1.2.3)

  • Temperatur des Erntegutes möglichst unter 18 °C


Traubenannahme / Pressung
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Traubenannahme:

  • max. 1 h nach maschineller Lese, max. 4 h nach der Handlese
  • abbeeren, evtl. Ganztraubenpressung

Pressung:

  • schonende Pressung, alle Pressetypen
  • hohe Ausbeute anstreben
  • lange Presszeit, wenig Scheitervorgänge
  • alle Pressfraktionen gemeinsam verarbeiten

Mostbehandlung / Gärung
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Mostbehandlung:

  • je % Botrytis 1 g/hl Kohle
  • 150 g/hl Bentonit eisenarm
  • Separieren, flotieren (evtl. sedimentieren)
  • geringen Trubgehalt anstreben
  • pasteurisieren bei hohem Botrytisanteil

Gärung:

  • Anreicherung auf 11,5-12 %vol (Saccharose oder RTK)
  • Riesling-Hefe, evtl. mit Aromaausprägung (ggf. nur Teilpartien), evtl. Kaltgärhefe
  • Gärtemperatur max. 18 °C,
  • nach Mostanalyse gestaffelte Gabe von DAP oder Kombipräparaten mit Thiamin
  • bei Böckserneigung weitere DAP-Dosage
  • auffüllen bei abklingender Gärung
  • 8 10 Tage nach der Gärung Grobabstich
  • bei UTA-Neigung 15 g/hl Ascorbinsäure bei 1. Abstich
  • Schwefelung mit 8 g/hl
  • Luftzutritt vermeiden
  • Kohlensäure erhalten

Säuremanagement:

  • üblich ist die chemische Entsäuerung des Jungweins
  • alternativ: BSA im Most mit citratnegativen Kulturen (Simultanbeimpfung)
  • evtl. vollständiger BSA in Teilmenge (ggf. chemisch vorentsäuern)

Jungwein
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Behandlungen: 

  • Feinhefelager evtl. bis Februar (BSA vermeiden)
  • 50 mg/l freie SO2
  • Schönung nach Analyse
  • entkeimende Filtration

Lagerung: 

  • möglichst tiefe Temperaturen
  • spundvolle Gebinde

Füllung / Lagerung
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Füllvorbereitung:

  • abstimmen der Einzelpartien, evtl. Cuvée mit Kaltgäranteilen
  • Stabilitätsprüfung
  • sensorische Optimierung, evtl. mit Schönungsmitteln
  • evtl. Süßung
  • Kohlensäure einstellen auf mind. 1,0 g/l

Füllung:

  • mindestens 50 mg/l freie SO2
    (Zusatz von Ascorbinsäure berücksichtigen)

Lagerung:

  • 12-14 °C, dunkel

Erzeugungsprofil einzelner Sorten / Kapitel 2.1.13 "Riesling, Qualitätswein"