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2.1.7 Müller-Thurgau, gehobene Qualität

Rebanlage
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Lage:

  • Lagegüte II oder gute III er Lagen

  • frostfreie Lagen

Boden:

  • ausreichend fruchtbar und wasserversorgt, kein Trockenstandort

Klone:

  • qualitätsbezogen, z. B. D 100, FR 3

Unterlage:

  • SO 4,125 AA, 5 BB

Erziehungssystem:

  • Flachbogen

Standweite:

  • max. 2,4 m²/Stock

  • anzustreben sind 2 m²/Stock

Alter der Rebanlage:

  • jedes Alter möglich


Kulturführung
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Anschnitt:

  • max. 6 Augen/m²

Düngung und Bodenpflege:

  • ausgeglichen, 60-80 kg N/ha

  • N-Schub durch späte Bodenbearbeitung vermeiden

  • keine Nachblütedüngung

  • standort- und witterungsangepasste Bodenpflege

Laubarbeit:

  • Doppel- und Kümmertriebe ausbrechen

  • 2 x heften

  • spät gipfeln

  • ggf. Entblätterung der Traubenzone (vgl. 1.2.1)

  • 12-15 Hauptblätter/Trieb

Ausdünnen:

Pflanzenschutz:

  • Rebschutz nach Beratungsempfehlung

  • Kupfer-Abschluss-Spritzung


Ernte
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  • möglichst spät

  • physiologisch reife Trauben

  • max. 10 % Botrytis - maschinelle Lese (vgl. 1.2.3)

  • Temperatur des Erntegutes möglichst unter 18 °C


Traubenannahme / Pressung
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Traubenannahme:

  • max. 1 h nach maschineller Lese, max. 4 h nach Handlese

  • abbeeren, keine Maischestandzeit

Pressung:

  • schonende Pressung, möglichst Tankpresse

  • hohe Ausbeute anstreben

  • lange Presszeit, wenig Scheitervorgänge

  • alle Pressfraktionen gemeinsam verarbeiten


Mostbehandlung / Gärung
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Mostbehandlung: 

  • je % Botrytis 1 g/hl Kohle
  • 150 g/hl Bentonit eisenarm
  • separieren, flotieren (evtl. sedimentieren)
  • geringen Trubgehalt anstreben
  • pasteurisieren bei hohem Botrytisanteil

Gärung:

  • Anreicherung auf 11,5-12 %vol (Saccharose oder RTK)

  • Hefe mit Aromaausprägung (evtl. nur Teilpartien)

  • Gärtemperatur max. 18 °C

  • evtl. Teilmengen mit Kaltgärung bei 12-15 °C

  • nach Mostanalyse gestaffelte Gabe von DAP oder Kombipräparaten mit Thiamin

  • bei Böckserneigung weitere DAP-Dosage

  • auffüllen bei abklingender Gärung

  • 8 bis 10 Tage nach der Gärung Grobabstich

  • bei UTA-Neigung 15 g/hl Ascorbinsäure bei 1. Abstich

  • Schwefelung mit 8 g/hl

  • Luftzutritt vermeiden

  • Kohlensäure erhalten


Jungwein
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Behandlungen:

  • Feinhefelager evtl. bis Februar (BSA vermeiden)
  • 50 mg/l freie SO2
  • Schönung nach Analyse
  • evtl. in Einzelfällen Entsäuerung erforderlich
  • entkeimende Filtration  

Lagerung:

  • möglichst konstante Temperaturen unter 12 °C
  • spundvolle Gebinde

Füllung / Lagerung
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Füllvorbereitung:

  • abstimmen der Einzelpartien, evtl. Cuvée mit Kaltgärung

  • Stabilitätsprüfung

  • sensorische Optimierung, evtl. mit Schönungsmitteln

  • evtl. Süßung

  • Kohlensäuregehalt auf mind. 1,1 g/l einstellen

Füllung:  

  • mindestens 50 mg/l freie SO2 (Zusatz von Ascorbinsäure berücksichtigen)

Lagerung:

  • 12-14 °C, dunkel


Erzeugungsprofil einzelner Sorten / Kapitel 2.1.7 "Müller-Thurgau, gehobene Qualität"