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2.1.8 Müller-Thurgau, Premiumsegment

Rebanlage
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Lage:

  • mindestens Lagegüte II

  • frostfreie Lagen

Boden:

  • ausreichend fruchtbar und wasserversorgt, kein Trockenstandort

Klone:

  • qualitätsbezogen, z. B. D 100, FR 3, Dreher 505

Unterlage:

  • SO 4,125 AA, 5 BB

Erziehungssystem:

  • Flachbogen

Standweite:

  • max. 2,4 m²/Stock

  • anzustreben sind 2 m²/Stock

Alter der Rebanlage:

  • > 10 Jahre


Kulturführung
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Anschnitt:

  • max. 5 Augen/m²

Düngung:

  • ausgeglichen, 40-60 kg N/ha

  • N-Schub durch späte Bodenbearbeitung vermeiden

  • keine Nachblütedüngung

  • standort- und witterungsangepasste Bodenpflege

Laubarbeit:

  • Doppel- und Kümmertriebe ausbrechen

  • 3 x heften

  • spät gipfeln

  • Entblätterung der Traubenzone (vgl. 1.2.1)

  • 12-15 Hauptblätter/Trieb

Ausdünnen:

Pflanzenschutz:

  • Rebschutz nach Beratungsempfehlung

  • ggf. 1 x Fungizid gegen Botrytis

  • Kupfer-Abschluss-Spritzung


Ernte
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  • spät

  • vollreife, möglichst gesunde Trauben

  • max. 15 % Botrytis

  • selektive Handlese mit Sortierung und Kontrolle oder maschinelle Lese (vgl. 1.2.3)

  • Temperatur des Erntegutes möglichst unter 18 °C


Traubenannahme / Pressung
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Traubenannahme:

  • max. 1 h nach maschineller Lese, max. 3 h nach Handlese
  • abbeeren, bei hohem Botrytisanteil eventuell Ganztraubenpressung Maischestandzeit 4 h (nur bei gesundem Lesegut)
  • wenig pumpen, möglichst kippen

Pressung: 

  • Tankpresse, max. 2 bar
  • hohe Ausbeute anstreben
  • lange Presszeit, wenig Scheitervorgänge

Mostbehandlung / Gärung
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Klärung:

  • schwefeln mit 5 g/hl
  • Sedimentation mit Kühlung bei max. 12 °C

Gärung:

  • bei Verzicht auf Prädikat: Anreicherung auf 12,5 – 13 %vol

  • Hefe mit Aromaausprägung

  • max. 18 °C

  • nach Mostanalyse gestaffelte Gabe von DAP oder Kombipräparaten mit Thiamin

  • bei Böckserneigung weitere DAP-Dosage

  • beifüllen in abklingende Gärung

  • evtl. am Gärende kühlen, um trockene Weine mit einigen Gramm Restzucker zu erhalten

  • bei durchgegorenen Weinen Grobabstich und Schwefelung mit 8 g/hl 8 10 Tage nach Gärende


Jungwein
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Behandlungen:

  • Feinhefelager bei durchgegorenen Weinen bis Frühjahr (BSA vermeiden)
  • 50 mg/l freie SO2
  • Schönung nach Analyse
  • entkeimende Filtration

Lagerung:

  • max. 12 °C, restsüße Weine unter 10 °C
  • mindestens 3 Monate
  • botrytisgeprägte Weine evtl. früh füllen
  • Barrique-vergorene Weine mind. 4 Monate im Barrique reifen lassen
  • spundvolle Gebinde

Füllung / Lagerung
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Füllvorbereitung:

  • abstimmen der Einzelpartien

  • Stabilitätsprüfung

  • sensorische Optimierung, evtl. mit Schönungsmitteln

  • evtl. leichte Süßung

Füllung:  

  • 50 mg/l freie SO2

  • mind. 1,0 g/l Kohlensäure anstreben

Lagerung:

  • 12-14 °C, dunkel

  • Vermarktung von Selection nicht vor September des Folgejahres


Erzeugungsprofil einzelner Sorten / Kapitel 2.1.8 "Müller-Thurgau, Premiumqualität"