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2.1.17 Grauer Burgunder, gehobene Qualität

Rebanlage
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Lage:

  • mindestens Lagegüte II

Boden:

  • ausreichend fruchtbar, ggf. auch etwas trockenere Standorte

Klone:

  • FR 49-207, D 42, D 43, Hauserklon

Unterlage:

  • alle standortangepassten Unterlagen, 125 AA, SO 4, Börner, Binova, 5 BB

Standweite:

  • max. 2,4 m2/Stock
  • anzustreben sind 2 m²/Stock

Erziehungssystem:

  • Flachbogen

Alter der Rebanlage:

  • jedes Alter möglich

Kulturführung
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Anschnitt:

  • max. 6 Augen/m²

Düngung: 

  • ausgeglichen, ca. 60 kg N/ha
  • N-Schub durch späte Bodenbearbeitung vermeiden
  • keine Nachblütedüngung
  • standort- und witterungsangepasste Bodenpflege

Laubarbeit:

  • Doppel- und Kümmertriebe ausbrechen
  • bis 3 x heften
  • spät gipfeln
  • Entblätterung der Traubenzone (vgl. 1.2.1)
  • 12-15 Hauptblätter/Trieb

Ausdünnen:

Pflanzenschutz: 

  • Rebschutz nach Beratungsempfehlung
  • 2 x Fungizid gegen Botrytis
  • Kupfer-Abschluss-Spritzung

Ernte
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  • vollreife Trauben

  • möglichst spät

  • selektive Handlese mit Sortierung und Kontrolle oder maschinelle Lese (vgl. 1.2.3)

  • max. 10 % Botrytis

  • ggf. aktive Kühlung des Lesegutes bis zur raschen Verarbeitung

  • Temperatur des Erntegutes möglichst unter 18 °C

  • Ziel: frischer, fruchtiger, strukturierter Wein, grünlich bis grüngelbe Weinfarbe, Ausbau trocken


Traubenannahme / Pressung
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Traubenannahme:

  • max. 1 h nach der maschinellen Ernte, max. 4 h nach der Handlese

  • abbeeren, keine Maischestandzeit

  • bei Botrytisanteil auch Ganztraubenpressung

Pressung:

  • schonende Pressung, möglichst Tankpresse

  • hohe Ausbeute anstreben

  • lange Presszeit, wenig Scheitervorgänge

  • alle Pressfraktionen gemeinsam verarbeiten


Mostbehandlung / Gärung
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Mostbehandlung: 

  • je % Botrytis 1 g/hl Kohle
  • 150 g/hl Bentonit eisenarm
  • separieren, flotieren (evtl. sedimentieren)
  • geringen Trubgehalt anstreben
  • pasteurisieren bei hohem Botrytisanteil

Gärung:

  • außer bei Prädikatsweinen: Anreicherung auf 12,5-13 %vol (Saccharose oder RTK)
  • Hefen, die Fülle, Reife und Extrakt fördern
  • Gärtemperatur max. 20 °C
  • nach Mostanalyse gestaffelte Gabe von DAP oder Kombipräparaten mit Thiamin
  • bei Böckserneigung weitere DAP-Dosage
  • auffüllen bei abklingender Gärung
  • 8 bis 10 Tage nach der Gärung Grobabstich
  • bei UTA-Neigung 15 g/hl Ascorbinsäure bei 1. Abstich
  • Schwefelung mit 8 g/hl
  • Luftzutritt vermeiden
  • Kohlensäure erhalten

Säuremanagement: 

  • evtl. vollständiger BSA (Teilmenge) auf Hefe
  • alternativ chemische Entsäuerung des Jungweins

Jungwein
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Behandlungen:
  • Feinhefelager evtl. bis Februar (BSA vermeiden)
  • 50 mg/l freie SO2
  • Schönung nach Analyse
  • entkeimende Filtration

Lagerung: 

  • möglichst tiefe Temperaturen
  • spundvolle Gebinde
  • evtl. Teilmenge im Holzfass oder gebrauchtem Barrique

Füllung / Lagerung
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Füllvorbereitung:

  • abstimmen der Einzelpartien, evtl. Cuvée mit Barrique-Wein, bei Botrytisbetonung auch frischer, duftiger Weißwein
  • Stabilitätsprüfung
  • sensorische Optimierung, evtl. Stilkorrektur mit Schönungsmitteln
  • evtl. leichte Süßung auf ca. 4 g/l
  • Kohlensäure einstellen auf mind. 1,0 g/l

Füllung:

  • mindestens 50 mg/l freie SO2
    (Zusatz von Ascorbinsäure berücksichtigen)

Lagerung: 

  • 12-14 °C, dunkel

Erzeugungsprofil einzelner Sorten / Kapitel 2.1.17 "Grauer Burgunder, gehobene Qualität"